Empfehlenswert
Basilika von Assisi
Wir sind gut nach Hause gekommen und schon ist es Zeit, ein Fazit über unsere Ferienreise zu ziehen.
Wir sind Fan der Toskana, und neu noch Fan von Umbrien geworden. Diese zwei Regionen haben vieles gemeinsam: viele alte Städtchen auf den Hügeln, ähnliche Essensspezialitäten, viele Weinberge und hügelige Landschaft. Aber es gibt auch Unterschiede: Umbrien ist die einzige Region Italiens ohne Küste oder Grenzen zum Ausland, Umbrien wurde früher von den Umbrer bewohnt, die Toskana von den Etruskern. Umbrien ist farbig mit vielen Blumen und sehr grün, die Toskana eher gelb mit Kornfeldern und Zypressen. Anita meinte auf der ersten Reise in die Toskana: warum hat es hier nur Hügel aus Erde und Dreck? (Weil alle Hügel im Hochsommer nur noch braun sind).
Wir empfanden Umbrien als Wohnmobilparadis, in sehr vielen Städtchen gibt es von der Gemeinde zur Verfügung gestellte Wohnmobilstellplätze, manchmal mit ganzer Infrastruktur, manchmal mit nichts, aber immer Platz und nur wenige Wohnmobilen. Und immer ziemlich günstig und auch gut gelegen. In der Toskana gibt es die ebenfalls, aber weniger und wenn man am Meer stehen will, ist es gar nicht einfach etwas zu finden und relativ teuer. Stellplätze direkt am Meer gibt es eher weniger, dafür viele Campingplätze. In Umbrien war es leichter, tolle Übernachtungsplätze zu finden.
Die Hotspots in der Toskana kennt man und hat schon Bilder gesehen: Pisa, Florenz, Siena, Volterra, San Giminagno, Val d’Orcia mit den Zypressen und Thermalquellen von Saturnia. 1000x geteilt, 1000x beworben. Und dann gibt es noch die kleineren unbekannten Städtchen, Carrara, Livorno und wie sie alle heissen. In Umbrien hingegen gibt es viel zu entdecken, das man noch nicht kennt: Man hat schon von Assisi und Perugia gehört, aber was ist mit Orvieto, Spello, Gubbio, die Hochebene von Castelluccio oder den Lago die Trasimeno? Alles Orte, die man auch unbedingt besuchen sollte. Und der Vorteil dabei: man ist zwar nicht alleine, aber Schlangestehen oder sich auf die Füsse stehen muss man nicht. Auch sind die Preise auch an den grössten Hotspots tatsächlich im Rahmen. Ich denke da z.B. im Zentrum von Assisi, im Restaurant zu Apérol Spritz und Bier gibt es feine Foccacia und Chips zu absolut fairen Preise. Da ist die Toskana, vor allem dem Meer entlang, schon teurer.
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In Umbrien sind Trüffel das Mass der Dinge, man sagt, dass der beste schwarze Trüffel immer aus Umbrien kommt. (Das Piemont ist für den weissen Trüffel bekannt.) In der Toskana ist das richtige Brot ungesalzen, dazu gibt es auch viele einheimische Bohnengerichte (aber nicht in den Touristenrestaurants) Die bekannten italienischen Spezialitäten, Pizzas, Pasta, Wildschweinfleisch, Oliven, Gelatis, die gibt es in Umbrien und in der Toskana. In Umbrien sind sie allerdings etwas günstiger.
Wenn man die Toskana plant, etwas Zeit hat und nicht nur ans Meer will, soll unbedingt auch mal Umbrien anschauen und einige Tage dort verbringen. Wahrscheinlich bleibt man dann länger bei den Umbren, als man eigentlich will.
20.6.2023 - Ja nicht umsonst gilt Umbrien als die kleine Schwester der Toskana. Wer Natur und Individualität mag und sucht, ist hier und in den Abruzzen richtig.