Wir kommen in Yorkshire an
etwas zu gross, oder Rolf zu klein
Wir haben nun genug Hecken und grünen Wald gesehen, wir sehnen uns nach Weite, Aussicht und überblickbare Landschaft. Wales Ade. Allerdings müssen wir noch etwas recherchieren, wohin wir fahren sollen. Vorgesehen wären eine Auswahl von Burgen wie Harlech, Caernaforn, Conwy oder die tollen Brücken Britannia oder Menai Bridge. Klar, wir könnten auch in die Berge zum Snowdonai Nationalplark. Aber heute morgen regnet es, wandern in den Bergen ist nix, Burgen haben wir schon genug gesehen und Brücken im Regen sind auch nicht wahnsinnig toll. Also beschliessen wir, einen Fahrtag einzulegen und das Wetter auszunutzen, um näher an Schottland zu gelangen und dort mehr Zeit zu verbringen.
Wir düsen also los nach Navi und haben bis Abends 360km und 6 Std. Fahrzeit hinter uns. Zwischen Liverpool und Manchester haben wir Autobahnen, viel Verkehr, 4-spurig pro Richtung und wir müssen mindestens 10x die Autobahn wechseln, ein Autobahnkreuz am andern. Wahnsinn, so was sind wir gar nicht gewohnt. Zwischendurch müssen wir auch noch tanken und hier in England kommen jeweils maximal 100 Liter Diesel pro Zahlvorgang heraus. Wir kriegen unseren Tank so nicht mal voll, ich schätze, es hätten noch 10 Liter mehr Platz gehabt.
Aber dann geht es weiter, die 2.50m hohen Hecken ändern sich zu 1.20m hohen Steinmauern, wir können die Landschaft wieder überblicken und sehen in grüne Felder und grüne Hügel. Uns geht es richtig gut und wir geniessen die Aussicht jeden Kilometer. Am Schluss werden dann auch die Strassen etwas steiler, es geht mehr bergauf und die Landschaft wird bergiger.
Irgendwo gehen wir noch einkaufen, weil wir völlig unerwartet einen Aldi mit grossen Parkfeldern sehen. Aber es war eine falsche Entscheidung, nicht mal frisches Brot gibt es hier und nur abgepackte Ware. Wir hätten besser in einem Sainsbury's gestoppt und dort eingekauft und unser Self-Checkout-Wissen getestet.
Dann endlich, um 18 Uhr kommen wir an unserem Ziel an, ein kleiner Parkplatz beim The Coldstones Cut in Yorkshire an (kommt die Hunderasse Yorkshire Terrier von hier?). Wir suchen unsere Stellplätze übrigens mit https://www.searchforsites.co.uk/.
Der Coldstones Cut ist ein ziemlich grosses Kunstwerk, das vom Künstler Andrew Sabin als Gegensatz zum Coldstones-Steinbruch geschaffen wurde. Auf Bildern sah es ziemlich gut aus, darum haben wir diesen Platz gewählt.
Wir sind mit unserem Übernachtungsplatz sehr zufrieden und laufen sofort zu diesem Werk hoch. Es ist im Innern wie ein Irrgarten, man hat keine Ahnung, wie es richtigerweise aussieht. Aber der Gegensatz zum grossen Loch des Steinbruchs dahinter, sieht es in der Landschaft einfach toll aus. Neben dem Kunstwerk hat ein anderer Künstler (der Bauer?) aus Traktorreifen ein grosses Velo geschaffen, das interessiert uns natürlich auch noch.
Wir sind sofort verliebt in die Gegend und laufen die 400m zurück zum Womo, wir brauchen die Drohne. Danach wieder den Berg hoch und hoffen, dass die paar Regentropfen nicht zu einem wirklichen Regen anschwellen.
Wir geniessen die Zeit hier oben, die Landschaft, den Steinbruch, das Velo, das Kunstwerk.
Das ist unsere Welt. Die Fahrt hierhin hat sich schon gelohnt, und wir bereuen es nicht, ein paar Burgen, Brücken und Hecken ausgelassen zu haben.
360km 5:57Std, 9.2 Liter Diesel, 60km/h
regnerisch, 15 - 25 Grad