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Andenes Norwegen 2014
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Dartmoor Nationalpark und Lanhydrock

verliebt

Haytor Rock

Wir fahren früh weiter, weil wir gestern auch sehr früh ins Bett gingen. Was sollen wir denn machen ohne Internetverbindung? (rein rhetorische Frage, wir wüssten schon was…). Auf alle Fälle sind wir früh unterwegs und fahren gemütlich Richtung Dartmoor Nationalpark. Es sind einige Kilometer auf Hauptstrassen und Autobahnen bis es dann auf schmaleren Strassen den Berg hoch geht. Und endlich, endlich haben wir mal etwas Aussicht. Bisher fuhren wir immer zwischen grossen Hecken, in Baumtunnels und Wäldern, irgendwie hatten wir während den Fahrten nie Aussicht und sahen die grandiose Landschaft nie. Und nun sehen wir in die Weite, in Landschaften, die uns an Schottland erinnern und wir sind grad verliebt.

Es ist eben schon das, was uns sehr gefällt. Auch die Strasse Berg hoch geniessen wir in vollen Zügen und als wir dann als erstes Auto am Haytor Car Park halt machen, fühlen wir uns gleich wohl. Wir bezahlen via App (das 3. App beim 4. Parkplatz, dass wir nun bei grottenschlechten Netzt runterladen müssen und wohlgemerkt, nur im Süden von England.) 3£ für drei Stunden und frühstücken zuerst mal mit top Aussicht. Anita macht Scrambled Eggs auf Toast, schliesslich sind wir so richtig in englischer Stimmung. Danach ziehen wir die Wanderschuhe an und wandern nur gerade ca. 500m zu den Haytor Rocks, einer kleinen Felsformation auf der Hügelkuppe. Es ist himmlisch, die Sonne drückt durch die Wolken, freilaufende Pferde grasen, die Kühe ruhen sich aus und zwischendurch blöken die Schafe. Und wir zwei klettern durch die Felsen bis auf die Spitze hinauf.

Weit unter uns unser Knutschi, saftig grüne Moorlandschaft rund um uns herum, dazwischen grüne Wiesen mit farbigen Blumen. Einfach der Traum!

Wir bleiben eine ganze Weil da oben, denn genau so haben wir uns Ferien vorgestellt.

Irgendwann steigen wir wieder zu unserem Wohnmobil hinab, aber nicht ohne, dass uns noch einige Pferde mit Fohlen folgen. Und wir wissen, dass wir hierher zurück kehren und die etwas weiter entfernten Steinkreise besuchen müssen. (Das war jetzt geblufft, dass es Steinkreise hat, erfahren wir erst Abends, als wir schon weiter sind).

Schweren Herzens verlassen wir unseren bisherigen Lieblingsort dieser Reise und fahren dem Navi entlang auf immer schmalere Strassen. Irgendwann wird es so schmal, wieder zwischen Hecken, dass die 5 entgegenkommenden Autos nicht an uns vorbei kommen, weil das erste völlig quer drin steht und nicht näher wie 10cm an den Rand fährt. Nach 2 Minuten Patsituation, fahre ich mit unserem Womo ca. 200m zurück, parke es 0.01cm nah an der Hecke, klappe den Beifahrerrückspiegel ein und Anita steigt aus, und lotst und winkt die entgegenkommenden Autos millimeterknapp an unserem Knutschi vorbei. Nach 10 Minuten sind alle durch und wir merken, dass wir nicht die schlechtesten Autofahrer in England sind. Alle bedanken sich übrigens sehr freundlich und wir können die Fahrt fortsetzen. 80m hinter unserem Stau hätte es übrigens tipptopp Platz zum Kreuzen gehabt, aber anscheinend waren die 5 Engländer nicht imstande, diese 80m rückwärts zu fahren. Aber egal, ich bekomme nun nicht mal mehr Schweissperlen bei so einer Situation und die Strasse wird kurz darauf auch wieder etwas breiter.

Aber irgendwie fahren wir in die falsche Richtung! Unser Navi hat die Route geändert, weil anscheinend irgendwo ein Unfall passiert und die Strasse gesperrt ist. Na ja, wir kommen dann eine Stunde später beim Herrenhaus Lanhydrock an. Auf dem grossen Parkplatz gibt es sogar extra 5 Parkfelder nur für Womos. Und da es gerade zu regnen beginnt und nach Regenradar ca. 1 Stunde hinhaltet, machen wir Pause und nützen für einmal das gute Internet aus. Endlich kann ich ein paar wichtige Arbeiten erledigen, bevor dann der Regen genau nach Vorhersage aufhört und wir das Anwesen besichtigen können.

Lanhydrock

Es sieht so aus, als Erwin hier war und eine Heckenschere geschenkt bekommen hätte. Die Zypressen haben alle keinen Spitz und sind waagrecht gestutzt. (Sorry Erwin, der musste sein.)

man beachte die Zypressen

Dieser Landsitz ist schön und interessant, auch die Gebäude kann man innen besichtigen, aber vom Stuhl haut es uns nicht. Da auch diese Sehenswürdigkeit zum National Trust gehört, sparen wir so die Parkgebühren und die 20£ Eintritt pro Person. Wir haben die Jahresmitgliedschaft von 140£ übrigens jetzt schon nach nicht mal einer Woche fast eingespart. Eine Mitgliedschaft ist also ein Muss, wenn man einige Sehenswürdigkeiten besichtigen will.

Danach überlegen wir, ob wir auf dem Parkplatz übernachten sollen, sehen aber bei der Einfahrt ein kleines «no camping overnight»-Schildchen, was für uns heisst, dass wir weiterfahren müssen.

Nach 27km landen wir nun bei den Lost Gardens of Heligans, die wir morgen besichtigen wollen. Es geht nicht mehr lange, und wir werden noch Botaniker.

Hier darf man übrigens auf dem extra Parkplatz für Wohnmobile kostenlos übernachten.

271km, 4:17 Std, 10,0 l Verbrauch, 63km/h

regnerisch bis leicht bewölkt, 16 - 24 Grad

Übernachtung

Saint Austell - Lost Gardens of Heligan****
Stellplatz Koordinaten: 50.28718,-4.814653
N 50° 17' 13.9"  E -4° 48' 52.8"
letzter Besuch: 9.2023