Headbild
Loch Etive Schottland 2016
Sie befinden sich: Blog \ Reisebericht

2 Tage Euro CC

Besichtigungstouren rund um Assisi

Bald kann man uns zu den Einheimischen zählen. Wir kennen nun etwas die Dörfer der Umgebung, kennen die Geschichte des heiligen Franz von Assisi und waren quasi an der Fioritura in Spello. Dazwischen knüpften wir Kontakt zu den Vereinen der welschen Schweiz, aus Griechenland, Belgien, Deutschland und Italien. Jetzt besuchen wir noch die Spanier, Franzosen und wer wir sonst noch finden. Alles läuft sehr freundschaftlich ab und man lädt sich gegenseitig ein. Gestern Abend begannen wir mit Zipferl bei den Deutschen, kosteten die kalten Plättchen der Suisse Romands, schwenkten weiter zu Frits und Bier bei den Belgiern und beendeten mit Spaghetti bei den Italienern. Zu den Spaniern reichte es dann spät nachts nicht mehr. Nur wir von Wohnmobilland Schweiz waren darauf nicht vorbereitet und konnten so den anderen Ländern nichts bieten. Aber wir sind hier zum lernen und wissen, was wir auf nächstes Jahr vorbereiten müssen. Wahrscheinlich ist dieses Treffen dann irgendwo in Frankreich. Wann findet so ein Treffen mit 500 bis 1000 Wohnmobilisten aus ganz Europa in der Schweiz statt? Das könnten wir bestimmen, wenn wir es auch organisieren…

Fioritura, das Blumenfestival in Spello

Na, das ist ein anderes Thema, Anita und ich waren mit dem Fahrrad nochmals in Spello. Dort findet dieses Wochenende alljährlich ein zweitägiges Blumenfestival statt, wo alle Häuser mit farbigen Blumen dekoriert sind und tausende von Schaulustigen anzieht. Wir waren aber einen Tag vor Eröffnung dort, es hatte noch bedeutend weniger Leute und die Blumen waren ja schon vor den Fenstern der Häuser. Es war wirklich ein Besuch wert, nur vom Mittagessen haben wir in Italien eine neue Erfahrung gemacht: wir waren enttäuscht. Ein liebloser Fastfoodsalat und eine gestresste Serviertochter, obwohl es noch ganz wenige Leute hatte. So etwas ist man sich hier einfach nicht gewohnt. Aber heute war schon alles wieder viel besser und normal italienisch. Wir nahmen den von den Organisatoren zur Verfügung gestellten Bus nach Assisi und folgten dort der deutschsprachigen Fremdenführerin, die in Assisi aufgewachsen ist. Bei der weltweit wichtigste Franziskaner-Kirche wurde schon 1228 mit dem Bau begonnen, also schon zwei Jahre nach dem Tod des Franziskus, der den Menschen das christliche Leben in Armut vorlebte. Franziskus war aus reicher Familie und bekam während dem Gebet vor dem Kreuz Jesus (wo das Original nun in der Basilika hängt) die Eingebung, wie man als gläubiger Christ ohne Besitz leben sollte. (Wow, ein berühmtes Leben in einem Satz zusammengefasst, nicht schlecht, oder?).

das legendäre Kreuz, wo Franziskus seinen Lebensauftrag bekam

Die Führung war echt interessant und bei der Besichtigung der Basilika des heiligen Franz merkten wir, dass diese Kirchengebäude 2-stöckig ist, das heisst, zwei Kirchen übereinander. Die Unterkirche sowohl auch die Oberkirche sind mit einem vollständigen typischen Franziskaner-Kirchenschiff ausgestattet, so dass man nie merken würde, dass es zwei Kirchen übereinander wären. Am anderen Ende der Stadt ist die Kirche der heiligen Klara, ebenso eine prachtvolle Kirche mit einem angrenzenden Kloster. Die Ordensregel der Klarissen war die erste Ordensregel der Geschichte, die eine Frau für Frauen geschrieben hatte. Die Regel ist für die damalige Zeit erstaunlich demokratisch – sie betont insbesondere die Eigenverantwortung jeder einzelnen Schwester. Die Schwestern, die im angrenzenden Kloster wohnen, dürfen dieses Kloster nie verlassen, nicht mal zum Gottesdienst die Kirche betreten. Darum hat die Kirche an einigen stellen im Innern vergitterte Fenster, von wo aus die Nonnen direkt vom Kloster in die Kirche blicken und so am Gottesdient teilnehmen können. Schon verrückt, was man für die Religion alles auf sich nimmt.

Ankunft in Assisi

Nach der Führung verabschiedeten wir uns vor der Gruppe und genossen die sehr schöne Altstadt. Danach schnappten wir uns ein Taxi und liessen uns zum Treffen zurückfahren. Hier sassen wir wieder mit unseren Nachbarn zusammen und sinnierten über Gott, die Welt und Wohnmobiltouren.

Nun müssen wir uns noch schön machen und das Maximum aus uns herausholen, heute Abend ist noch das Gala-Diner, bevor morgen die Verabschiedung der Teilnehmer stattfindet und wir wieder unseren eigenen Weg weiter fahren werden.